Erwin Linder – Die Bildschirmzeitung Bad Waldsee – Im 2RadCenter in der Claude-Dornier-Straße 1 im Gewerbegebiet Wasserstall in Bad Waldsee arbeitet man mit Hochdruck an der Renovierung des Verkaufsraums. Wenn keine unvorhergesehenen Verzögerungen eintreten, meint Inhaber Rolf Weggenmann, könne man im November den Verkaufsraum wieder eröffnen.
Nein, den Donnerstag, 25. Juli, werde er wohl nie wieder vergessen, erzählte Rolf Weggenmann. „Morgens um vier Uhr zwanzig gibt mein Handy Alarm. Ich raus aus dem Bett. Nur mit Hose und T-Shirt losgerast.“ Der Alarm erreicht nicht nur ihn, sondern auch die auf die Alarmanlage aufgeschaltete Sicherheitsfirma. Die dann auch gleich die Feuerwehr alarmiert. „Ich bin dann in den Laden, habe gesehen, dass die Theke brennt, und versuchte, mit dem Feuerlöscher den Brand zu bekämpfen. Gottseidank war dann gleich die Feuerwehr zur Stelle. Die rückten dem Brand professionell und mit Atemschutz zu Leibe. Mich haben sie „schwer gelobt“, einfach so mit Jeans und T-Shirt in dem ganzen Qualm“. Ein paar Tage habe er noch eine raue Stimme gehabt, spielt Rolf Weggenmann die Gefahr durch Rauchvergiftung herunter, wenn er von diesem besonderen Donnerstagmorgen erzählt.
Brandschutztüren verhinderten Schlimmeres
Der Brandherd war im Verkaufsraum durch einen Defekt in der Elektrik im Bereich der Theke/Kaffeemaschine entsanden. Dadurch, dass der Verkaufsraum mit Brandschutztüren zu den übrigen Gebäudeteilen abgeschlossen war, blieb die Rauchentwicklung auch auf diesen beschränkt und kontaminierte die übrigen Gebäudeteile nicht. Auch die Akkus der vielen E-Bikes fingen kein Feuer, so dass der Brand von der Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.
200 Räder wurden unbrauchbar
Mehr als 200 hochwertige Räder, Radfahr-Trikots, alle Zubehörteile, die sich im Verkaufsraum befanden, wurden durch Hitzentwicklung, Ruß und Rauch unbrauchbar. „Die Räder konnten wir nicht mehr in den Verkauf bringen“, so Weggenmann. „Man wusste ja gar nicht, ob Teile, die von außen noch intakt aussahen, vielleicht innen nicht mehr funktionierten. Zum Beispiel die Bremsflüssigkeit bei hydraulischen Bremsen. Unsere Kunden sollten keinem Risiko durch ein vermeintliches Schnäppchen ausgesetzt werden“.
Riesige Aufräumarbeit
15 Leute des auf Sanierung spezialisierten Unternehmens Polygon hatten mehr als zwei Wochen lang alle Hände voll mit den Aufräumarbeiten zu tun. Alles musste raus, was nicht niet- und nagelfest war. Tragende Konstruktionsteile und die Fenster waren von Staub und Ruß zu befreien. Eine Heidenarbeit.
Die Werkstatt schnell wieder ans Laufen gebracht
„Es war ja ein toller Sommer. Da fahren die Leute gerne und viel mit dem Rad. Da gibt’s dann auch jede Menge Service-Arbeiten zu erledigen. Und für unsere Kunden wollten wir einfach auch in dieser schwierigen Zeit als echte Partner da sein“. So wurde die Werkstatt zunächst in das nicht kontaminierte Obergeschoss verlegt und die Werkstatträume im EG wurden als Erstes saniert. Nach zehn Tagen konnte die Werkstatt schon wieder ins EG einziehen und alle Kundenaufträge fast in gewohnter Art- und Weise erledigen.
Verkauf geht weiter
Einen Schauraum gibt’s im Moment nicht. Aber ein hochwertiges Rad wird ja meistens nicht von der Stange gekauft, sondern nach sorgfältiger Beratung und Vermessung des Interessenten nach Maß zusammengestellt. Rahmen, Lenker, Räder und Sattel müssen ja passen, soll das Rad Freude bereiten. Mit Rolf Weggenmann und seinem Team kann man immer einen Termin ausmachen und sich sein Rad anpassen lassen. Einfach Tel. (07524) 9968070 anrufen. Klappt prima. Material zur schnellen Lieferung ist ausreichend am Lager.
Sanierungsarbeiten kommen gut voran
„Mit den Malerarbeiten sind wir fast durch“, berichtet Rolf Weggenmann. Jetzt ist die Lüftungsanlage dran, dann kommen die Elektriker mit den Beleuchtungen. „Als wir vor elf Jahren mit dem Bau in Bad Waldsee angefangen haben, hatten wir eineinhalb Jahre Zeit, das ganze Konzept zu planen. Jetzt muss alles hopplahopp gehen“. Der Showroom wird neu gestaltet. Die Werkstatt um zwei Arbeitsplätze erweitert. Zwei Service-Stationen nehmen die Arbeiten an, so dass die Werkstatt-Mitarbeiter ungestört ihren Aufgaben nachgehen können. „Klar gibt’s auch wieder einen Kaffee, das gehört doch zum Service dazu“, schmunzelt Rolf Weggenmann, wenn man ihn auf die defekte Maschine anspricht.
„Wir wollen die Beleuchtungsanlage in den nächsten drei bis vier Wochen hängen, dann kommt der Ladenaufbau dran. Wenn alles gut läuft, können wir im Oktober wieder durchstarten.“