Zwischenstopp am Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg

Radwege mit Qualitätssiegel

Ob auf herkömmliche Weise oder mit Elektroantrieb: Die Region Oberschwaben-Allgäu lässt sich vom Sattel aus ideal erkunden. Das Ferienland zwischen Donau und Bodensee im Süden Deutschlands bietet Radfans auf über 1.000 Kilometern abwechslungsreiche und lückenlos ausgeschilderte Routen sowie ein hervorragendes Gastgeber- und Servicenetz. Gleich zwei Radfernwege der Region wurden vom ADFC als Qualitätsradrouten ausgezeichnet: der Donau-Bodensee-Radweg und der Oberschwaben-Allgäu-Radweg. Neu ab 2022 und ebenfalls vom ADFC zertifiziert: die RadReiseRegion Naturschatzkammern. Sie führt mit 13 thematischen Rundtouren durch das Württembergische Allgäu.

Oft auf naturbelassenen Wegen, vorbei an Schlössern und Seen und immer wieder mit grandiosen Aussichten überzeugen die beiden Radfernwege der Region mit ihrer Kombination aus Natur- und Kulturerlebnis. Auch den Praxistest in Sachen Sicherheit, Erreichbarkeit und Wegweisung bestehen sie mit Bravour. Mit der neuen RadReiseRegion Naturschatzkammern wird nun das Württembergische Allgäu zusätzlich in der Fläche radtouristisch erschlossen. Wer vom Radfahren nicht genug bekommt, kombiniert die zwei Fernradwege einfach miteinander oder wechselt mühelos zwischen den Radfernwegen und den Routen der RadReiseRegion Naturschutzkammern. Denn die Radrouten gehen in der Ferienregion Oberschwaben-Allgäu nahtlos ineinander über und bieten damit schier grenzenlose Möglichkeiten. Die Broschüre „Radwege in der Ferienregion Oberschwaben-Allgäu“ von Oberschwaben Tourismus fasst alle Routen-Informationen übersichtlich zusammen und entpuppt sich so als optimaler Reisebegleiter für Radurlauber.

Wasser als ständiger Begleiter: der Donau-Bodensee-Radweg

Über vier Etappen und 156 Kilometer führt der Donau-Bodensee-Radweg vom mittelalterlichen Ulm hinunter an das Nordufer des Bodensees. Schon am Startpunkt erwartet Radler ein echtes Highlight: das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Schöne Aussichten bieten sich nicht nur von seiner Spitze. Entlang der Strecke öffnet sich der Blick immer wieder auf idyllische Wiesen- und Waldlandschaften. Vom ersten Etappenziel Biberach an der Riß mit seinem historischen Marktplatz schlängelt sich der Radweg in Richtung des Kneippkurorts Bad Waldsee. Nach den Flüssen Donau und Riß bleibt auch hier Wasser allgegenwärtig: Die Altstadt Bad Waldsees ist malerisch zwischen zwei Naturseen eingebettet, in der nahe gelegenen Waldsee-Therme entspannen Radfahrer ihre müden Waden. Vom Moorheilbad aus führt die Route in das romantische Flusstal der Wolfegger Ach, wo sich ein Zwischenstopp im Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg anbietet. Das Freilichtmuseum zeigt anhand von 28 historischen Bauernhäusern die ländliche Kulturgeschichte Oberschwabens und des westlichen Allgäus.

Dem See entgegen

Bevor Radler das nächste Etappenziel Wangen im Allgäu mit seinen engen Gassen und reich verzierten Fachwerkhäusern erreichen, lohnt sich der Halt im barocken Kleinod Kißlegg am Ufer des Zellersees. Insbesondere sein Neues Schloss mit acht lebensgroßen Sybillenfiguren von Joseph Anton Feuchtmayer und zeitgenössischen Kunstausstellungen ist einen Besuch wert. Auf dem letzten Streckenabschnitt des Donau-Bodensee-Radwegs rollen Radfahrer 33 Kilometer lang dem großen Blau entgegen: dem Bodensee. Zu Beginn der Etappe passieren sie bewaldete Täler und grüne Hügelzüge, im weiteren Verlauf rücken weitläufige Apfel-, Kirsch- und Hopfenplantagen ins Sichtfeld. Ein beeindruckendes Alpenpanorama begleitet Radler bis zum Zielort Kressbronn a. B., wo Strandbäder und Uferpromenaden für ein mediterranes Urlaubsfeeling sorgen.

Barock- und Naturpracht auf dem Oberschwaben-Allgäu-Radweg

Der Oberschwaben-Allgäu-Radweg verbindet auf einem 365 Kilometer langen Rundkurs die Natur- und Kulturschätze Oberschwabens und des Württembergischen Allgäus. Die Route führt durch artenreiche Schutzgebiete, romantische Moorlandschaften und über sanfte Hügelketten. Unterwegs säumen immer wieder barocke Kirchen und Klöster, aber auch herrschaftliche Schlösser und Burgen die Strecke. Start- und Endpunkt des Radwegs ist Ulm an der Donau. Bereits am ersten der acht Etappenziele zeigt sich mit dem Kloster Ochsenhausen ein imposantes Bauwerk aus der Barockzeit. Die ehemalige Benediktiner-Reichsabtei gehört zu den größten Klosteranlagen Oberschwabens. Nach rund 20 Kilometern treffen Radler auf ein Naturhighlight: Das Wurzacher Ried ist ein Relikt aus der Eiszeit und gibt mit seinen weitläufigen Moorflächen unzähligen seltenen Pflanzen- und Tierarten einen geschützten Lebensraum. Auf der dritten Etappe erkunden Radler die Allgäuer Voralpenlandschaft und fahren entlang grüner Wiesen und klarer Bäche von Leutkirch über Isny nach Wangen. Neben traumhaften Ausblicken auf das Zackenband der Alpen kommen Pedalisten hier auch in echten Käsegenuss und probieren das „Gold des Allgäus“ direkt beim Senner. Der Oberschwaben-Allgäu-Radweg führt im Anschluss über die Hopfenstadt Tettnang nach Markdorf. Pflichtstopp auf diesem Streckenabschnitt: das Neue Schloss Tettnang, ein Prachtstück des Oberschwäbischen Barocks und toller Aussichtspunkt auf den Bodensee. Auf der anschließenden und fünften Etappe treffen Radler bei Wilhelmsdorf auf das zweitgrößte Moor Südwestdeutschlands, das Pfrunger-Burgweiler Ried. Das Naturschutzgebiet ist bekannt für seine einzigartige Flora und Fauna und lädt zu ausgedehnten Streifzügen ein. Durch entlegene Waldtäler und über aussichtsreiche Bergkuppen geht es weiter in Richtung Norden nach Aulendorf, wo sich Schloss und Therme als Tourenabstecher anbieten.

Wo Bier und Quellwasser fließen

Die pinken Routenschilder leiten Radler schließlich auf Etappe sechs in das Herz Oberschwabens – nach Bad Schussenried mit seinem klösterlichen Rokoko-Bibliothekssaal und Bad Saulgau mit seinem Thermalbad. Wer eine Reise in die Vergangenheit machen möchte, sollte in der Nähe von Bad Schussenried das Oberschwäbische Museumsdorf Kürnbach ansteuern. Im Freilichtmuseum lernen Ausflügler die altoberschwäbischen, mit Stroh gedeckten Bauernhäuser mit original eingerichteten Stuben kennen. Ein faszinierendes Naturschauspiel erleben Radreisende rund um den Federsee bei Bad Buchau: Die Moorlandschaft ist Brut- und Rückzugsrevier für 265 Vogelarten und Heimat für 70 Schmetterlingsarten. Besucher erkunden das Naturschutzgebiet über Erlebnispfade, Stege und Aussichtsplattformen, im benachbarten Federseemuseum besichtigen sie Rekonstruktionen von Hütten aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Vier Fundstellen im Federseemoor gehören zudem zum UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Auf der siebten Etappe rückt der „heilige Berg Oberschwabens“, der 767 Meter hohe Bussen, in das Blickfeld der Radfahrer, bevor die Route in Richtung Osten abzweigt und auf Oberstadion mit seinem Krippenmuseum zusteuert. Stetig abwärts schlängelt sich der Weg in die Bierkulturstadt Ehingen, wo fünf traditionsreiche Brauereien zur Besichtigung und Verkostung einladen. Das Terrain steigt auf dem letzten Stück mehrmals an und so radelt man in aussichtsreicher Höhe den Schleifen der Donau nach. Taucht der imposante Kirchturm des Ulmer Münsters am Horizont auf, wissen Radler, dass sie den Oberschwaben-Allgäu-Radweg schon bald gemeistert haben.

Die neue RadReiseRegion Naturschatzkammern

Die 13 Rundtouren der Naturschatzkammern machen ab 2022 die abwechslungsreiche Landschaft und viele Gesichter und Geschichten der Region erlebbar. Sie sind zwischen 33 und 61 Kilometer lang, die Steigungen mal mäßig, mal knackig – so ist für Genussradler wie für ambitionierte Radfahrer die passende Runde dabei. Im Mittelpunkt der Touren stehen vielfach besondere Naturschätze, wie etwa einzigartige Geotope und die vielen Moore. Die Touren führen aber auch an Bauerngärten und fürstlichen Anwesen vorbei, in historische Städte und Dörfer, zu Museen und kulinarischen Genüssen. Radfahrer können also jederzeit vom Sattel steigen und tiefer in die Themen der Tagestouren eintauchen.

Schwäbische Gastfreundschaft am Wegesrand

Wer fleißig strampelt, hat sich genussvolle Pausen verdient. In den Gasthöfen und Biergärten der Region bekommen Radfahrer hausgemachte schwäbische Spezialitäten wie Maultaschen, Kässpätzle oder Zwiebelrostbraten serviert und lassen sich ein frisch gebrautes Bier schmecken. Auch genügend radlerfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten stehen bereit: Insgesamt 31 Unterkünfte haben sich speziell auf die Bedürfnisse der Radenthusiasten eingestellt und bieten Fahrradstellplätze und oft auch Akkuladestationen für E-Bikes an. Wer Service oder neuen Saft „on the road“ benötigt, wird auf den Radfernwegen bestens versorgt. Die Region verfügt über ein dichtes Netz an Werkstätten, E-Bike-Tankstellen und auch Verleihstationen.

Die Broschüre „Radwege in der Ferienregion Oberschwaben-Allgäu“ beinhaltet umfangreiches Kartenmaterial sowie Etappenbeschreibungen mit Höhenprofil und gibt einen Überblick über radlerfreundliche Unterkünfte, Radservice-Stationen und den öffentlichen Nahverkehr. Sie kann kostenfrei angefordert werden bei Oberschwaben Tourismus, Tel. +49 (0)7583 92638-0, info@oberschwaben-tourismus.de, die digitale Version steht Radbegeisterten außerdem unter www.oberschwaben-tourismus.de zur Verfügung.

Kontaktinformationen:
Oberschwaben Tourismus GmbH, Neues Kloster 1,
D-88427 Bad Schussenried, Tel. +49 (0)7583 92638-0,

Bildnachweis: Oberschwaben Tourismus GmbH / Frank Müller

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